Der/die BezugserzieherIn arbeitet eng mit dem jungen Menschen zusammen, damit ein vertrauensvolles Zusammenleben in einem gelingenden Alltag auf Dauer möglich ist. Wir legen Wert darauf, dass kein Kind oder Jugendlicher einem/r BetreuerIn zugeteilt wird, sondern prüfen genau, welcher Betreuer für den jeweiligen jungen Menschen am geeignetsten erscheint.
In unserer Arbeit mit jungen Menschen aus dem arabischen, asiatischen und afrikanischen Raum bemühen wir uns, die Erfordernisse von kulturellen Besonderheiten und religiösen Ansichten zu berücksichtigen. Das geschieht sowohl bei der Essensplanung als auch in der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen, oder etwa bei dem unterschiedlichen Gebrauch von Zeit und Geld. Dabei erarbeiten wir gemeinsam interkulturelle Lösungsansätze, die helfen, diese jungen Menschen in das gesellschaftliche Gefüge ihres neuen Umfeldes zu integrieren. Dies geschieht sowohl im Zusammenleben mit unseren BewohnerInnen im Alltag der Wohngruppe, wie auch unterstützend in Schulen, Betrieben, Behörden oder Formen der Freizeitgestaltung.
Medienkompetenz
Die neuen Medien wie Internet und Smartphone nehmen wie bei allen Jugendlichen eine immer größere Rolle im Alltag unserer BewohnerInnen ein. Wir klären deshalb regelmäßig im Alltag über Möglichkeiten und vor allem über Gefahren der digitalen Kommunikation auf, sei es im Surfverhalten im Internet oder den Selbstdarstellungspraktiken in den sozialen Netzwerken. Falls es im Bereich des Cybermobbing oder des Medienmissbrauchs zu Konflikten kommt, arbeiten wir mit den Jugendlichen an Lösungen und an Strategien zu deren Verhinderung.
Wir verfügen über einen Gruppencomputer, zu dem jeder junge Mensch über einen eigenen passwortgeschützten Zugang verfügt.
Bei Bedarf, z.B. der Gefahr eines suchtgefährdeten Verhaltens, ziehen wir eine externe Unterstützung heran.
Nicht nur durch den biografischen Hintergrund mancher junger Menschen, der durch einen sexuellen Missbrauch geprägt ist, ist das Thema der Sexualität in der Gruppe vorhanden.
Verselbstständigung
In einer nahe gelegenen Wohnung können sich ein oder zwei junge Menschen mit weiterer Unterstützung durch einen Pädagogen auf ein selbstständiges Leben vorbereiten. Das kann auf der Basis von Fachleistungsstunden durch eine pädagogische Fachkraft aus unserem Team geschehen oder in Kooperation mit delphi 3. (Flyer Verselbstständigungskonzept des Verbundes)
Kontakt zur Familie
Für die Persönlichkeitsentwicklung ist es wichtig, dass die Beziehung zur Familie gepflegt und entwickelt wird. Die jungen Menschen werden angehalten, telefonisch Kontakt zu halten. Regelmäßige Heimfahrten zu den Eltern und nahen Verwandten sind bei uns üblich. Wir laden die Eltern ein, unser Haus zu besuchen und an gemeinsamen Festen teilzunehmen. Wir beraten uns mit ihnen über gemeinsame Geschenke für die Kinder zu Geburtstagen, Weihnachten oder zur Konfirmation.