2022: Krieg darf es niemals sein
Die Sicherung des Friedens auf der Welt sollte niemals die Kriegführung, sondern sollte die Verhinderung des Krieges sein, und zwar jedes Krieges.
Die Nachrichtenlage in diesen Tagen erschüttert uns zutiefst. Die Flut an Bildern und Meldungen vom Krieg in Europa ist nicht nur belastend, sie kann auch schnell überfordern. Auch weil diesmal alles so viel näher ist. Selbst die Politik spricht von einer „Zeitenwende“.
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Uns ruft das einmal mehr ins Bewusstsein, was für einen Wert der Frieden hat und wie wichtig es ist, auch in Krisenzeiten im Dialog zu bleiben, miteinander zu sprechen, den Fokus auf mögliche Lösungen statt auf das Problem zu richten. Es wird deutlich, wie wichtig es ist, solidarisch zu sein und gesellschaftliche Grundwerte wie Akzeptanz, Toleranz, Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit zu schützen. Dies ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, das erleben wir alltäglich schon im „Kleinen“. Von Staatsvertretern, der großen Politik sollten wir trotzdem erwarten, dass sie sich dieser Aufgabe stellen.
Was können wir tun?
Wir haben ein paar Gedanken und Anlaufstellen gesammelt, für alle jene, die gerade gerne etwas tun wollen und können, worauf ggf. zu achten ist und wie man vielleicht auch mit den eigenen Gefühlen zurechtkommen kann.
Richtig informieren: Derzeit löst eine Meldung zur Situation in der Ukraine die nächste ab. Darunter sind auch immer wieder Falschmeldungen. Informiert Euch bei seriösen Quellen, um Unwahrheiten zu der Lage nicht weiterzuverbreiten. Der Faktencheck vom Recherche Netzwerk Correctiv wirkt dem entgegen und deckt tagtäglich Falschinformationen, Gerüchte und Halbwahrheiten auf: https://correctiv.org/faktencheck/
Solidarität zeigen: Demonstrationen und Kundgebungen sind eine Möglichkeit, Anteilnahme zu zeigen. Dazu wird meist in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram aufgerufen.
Spenden: Im Namen von 23 deutschen Hilfsorganisationen rufen das „Bündnis Entwicklung Hilft“ und die „Aktion Deutschland hilft“ gemeinsam zu Spenden auf, um den Menschen bei der Bewältigung von Katastrophen zu helfen. https://www.spendenkonto-nothilfe.de/
Unterkünfte anbieten: In den nächsten Wochen werden tausende Geflüchtete Deutschland und andere europäische Länder erreichen. Dafür werden bundesweit Unterkünfte benötigt, die man hier anbieten kann: https://elinor.network/gastfreundschaft-ukraine/
Für alle Menschen sind Krieg und Flucht traumatische Erfahrungen. Dennoch braucht es vor allem für manche Gruppen spezifische Formen der Sensibilität und Hilfe. Die meisten Geflüchteten aus der Ukraine sind Frauen und Kinder. Deshalb ist ein gendersensibles Hilfsangebot wichtig. Viele Frauen wünschen z.B., nur von anderen Frauen aufgenommen zu werden. Beim Facebook Netzwerk Host a Sister können sich daher nur Frauen anmelden, um andere Frauen und ihre Kinder aufzunehmen.
https://www.facebook.com/groups/2271390793125372
Die ukrainische Organisation Fight for Right setzt sich für Menschen mit Behinderung in der Ukraine ein: https://eng.ffr.org.ua/support-in-crisis/eng
Die NGO Les Migras bietet queeren Menschen aus der Ukraine psychologische Beratungen auf Russisch und Ukrainisch an: https://lesmigras.de/de/
Mit Kindern und jungen Menschen über den Krieg zu sprechen kann herausfordernd sein. Sie brauchen Antworten, die ihre Gefühle auffangen und sie informieren. Hier gibt es Anregungen, wie das gelingen kann: https://www.schau-hin.info/sicherheit-risiken/ueber-katastrophen-sprechen
Wichtig ist derzeit auch, sich selbst zu schützen. Manche Menschen reagieren sensibel auf die Informationsflut und die Bilder aus der Ukraine. Zum eigenen Schutz kann es ratsam sein auch mal etwas Abstand zum Geschehen zu nehmen.
Insbesondere Ukrainer*innen und Menschen, die im Land Familie und Freund*innen haben, sind gerade einer unglaublichen psychischen Belastung ausgesetzt. Die Initiative Krisenchat bietet kostenlose psychologische Beratungen per Chat an und sucht dringend nach Psycholog*innen, die Russisch und Ukrainisch sprechen. Das Chat-Angebot richtet sich vor allem an junge Menschen bis 25 Jahre. https://krisenchat.de/
Ihr habt selbst Angstzustände oder Panikattacken angesichts der Situation in der Ukraine? An diese telefonischen Hotlines der Deutschen Telefonseelsorge kann sich jede Person wenden: 0800 / 111 0 111
0800 / 111 0 222
oder: 116 123
Chat-Angebot: https://online.telefonseelsorge.de/content/chatseelsorge
Auf dieser Seite gibt es verschiedene Möglichkeiten, seine Hilfe anzubieten. https://ukraine.lnob.net/
Unsere Gedanken gelten auch allen Russinnen und Russen, die diesen Krieg verurteilen, die in diesen Tagen auf die Straßen gehen und selbst oder für ihre Angehörigen Restriktionen fürchten müssen.